Erfurt. Fabian Klaus über die Rolle der Wagenknecht-Partei:

Immer deutlicher kristallisiert sich heraus, dass der Partei von Sahra Wagenknecht im September bei der Landtagswahl in Thüringen eine besondere Rolle zukommen könnte.

Noch ohne Landesliste, Programm und nur mit einer überschaubaren Zahl an Mitgliedern wandelt das BSW von einem Höhenflug zum nächsten und scheint mittlerweile auch für die CDU anschlussfähig zu sein. Jedenfalls „flirtet“ Wagenknecht, die früher die DDR lobte und dann in Richtung Mitte einschwenkte, auffallend mit CDU-Chef Mario Voigt. Sie schließt aus einer Position der Stärke nichtmal aus, dass ihre Partei ihn zum Ministerpräsident wählt, wenn die CDU sich glaubhaft für ein besseres Bildungssystem stark macht.

Vor Ort allerdings müssen die Landesvorsitzenden Katja Wolf, das in Thüringen als Eisenacher Oberbürgermeisterin bekannteste Gesicht, und der Unternehmer Steffen Schütz die Arbeit machen – und dabei schon jetzt dafür sorgen, dass potenzielle Mitglieder nicht von der Fahne gehen, bevor sie überhaupt aufgenommen wurden. Die Aufnahmen stocken aus Angst, dass Rechtsextremisten die Partei unterwandern könnten.

Noch steht nicht fest, mit welchem Konzept für Thüringen das BSW antreten will. Ein Parteitag, der bereits geplant war, wurde zuletzt verschoben. Das BSW bleibt unkonkret im Höhenflug – und muss sein Programm für Thüringen erst noch liefern und zeigen, ob all die möglichen Vorschusslorbeeren, die die Umfrage suggeriert, berechtigt sein könnten.

Ergebnisse der Insa-Umfrage in Thüringen: Wagenknecht-Partei könnte Wahl entscheiden