Britta Hinkel hat als Jugendliche James Deans Konterfei versaut

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Gibt es eigentlich noch Autogrammkarten?“

„Keine Ahnung, hast du denn welche von dir dabei?“, sag ich.

„Quatsch! Bin ja kein Promi! Aber ich hab neulich erst darüber nachgedacht, ob mittlerweile Selfies mit Stars und Sternchen die frühere klassische Autogrammkarte abgelöst haben und ob heutzutage überhaupt noch irgendjemand berühmte Menschen nach einer Autogrammkarte fragt?“, sagt Pia.

„Kann schon sein, dass Musiker eher ihr neuestes Album signieren, Autoren ihre Bücher und Schauspieler wahrscheinlich erst gar nicht von Krethi und Plethi angequatscht werden wollen?“, sag ich.

„Das stille Ende der Autogrammkarten-Ära also...“, sagt Pia.

„Hast du denn mal welche besessen?“, sag ich.

„Nö. Das war eher nicht mein Sammelgebiet. – Und du?“, sagt Pia.

„Ich selbst nicht. Aber ich hab von meiner Mutter ein Album geerbt, in dem sie Autogramme ihrer Lieblinge aus den 50er- und 60-Jahren – Schwerpunkt Film und Fernsehen – versammelte. Leider waren das aber hauptsächlich Postkarten ohne eigenhändige Unterschrift, ansonsten wäre das ziemlich wertvoll gewesen“, sag ich.

„Bist du dir da sicher?“, sagt Pia.

„Klar, als Teenager hab ich mir aus besagtem Album mal eine James-Dean-Postkarte gemopst und dann immer im Ranzen mit mir herumgeschleppt. Zum Glück hatte die keine echte Unterschrift. Denn irgendwann hinterließ eine ausgelaufeneTintenpatrone einen unschönen blauen Fleck auf dem Konterfei des schmachtenden Jünglings. Meine Mutter war stinksauer. Und neulich lese ich, dass bei einer Auktion ein echtes James-Dean-Autogramm 20.600 Euro gebracht hat...“, sag ich.

„Lass uns unbedingt unsere Sammelleidenschaften ausweiten!“, sagt Pia.

„Zuerst mal tauschen wir gegenseitig Autogramme aus“, sag ich.